What’s in my Bag (Asien Variante)

… oder, was ich in diesem Leben noch besitze, genauer noch ge-brauche/be-nutze. Gefühlt war ich schon immer am liebsten unterwegs. Als Kind sehr viel auf Reisen mit meinem Vater in den verschiedensten Ländern, wie England, Ungarn, Tschechien, Österreich, Dänemark, Schweden, Australien. Später auch allein in England, Polen, Tschechien, Frankreich und Spanien. In den vergangenen 13 Jahren bin ich 10x umgezogen, inkl. einmal auswandern und wieder zurück. In der Zeit von 2008 bis 2012 lebte und arbeitete ich in Norwegen. Nach Außen schien dies möglicherweise nach einer wechselhaften Laune auszusehen, jedoch war ich stets meinem Gefühl gefolgt und blieb‘ mir selbst gegenüber beständig. Meiner Mutter sagte ich immer solange sich etwas für mich richtig anfühlt, gehe ich diesen Weg, die Erfahrung, die ich daraus mache, wird mich lehren und mir zeigen, ob es tatsächlich richtig gewesen war.

Ich bin überall gerne,
ob bei Sonnenschein oder Regen,
ob Norden oder Süden,
kalt oder warm…
aber am liebsten bin ich
u n t e r w e g s.
#onmyway

So war es letztendlich auch und obwohl ich nach jedem Umzug mal laut, mal leise kund tat, dass dies der letzte Umzug gewesen ist, kam bei jedem erneuten Packen eine Freude auf und zwar die des Ausmisten, Aufräumen und Loslassen von Altlasten, die ich über die Jahre immer wieder mit mir rumtrug und doch nicht nutzte. So kam es, dass ich nach Norwegen noch mit 20 Umzugskartons auswanderte, 4 Jahre später mit 10 davon wieder nach Berlin kam und beim letzten Umzug nur noch einen Karton hatte. Der letzte Auszug aus meiner Wohnung in Berlin im August 2017 war demnach auch eine Wohnungsauflösung und übrig blieb das, was ich immer bei mir trage.

Ich lebe seit knapp 2 Jahren bewusst gewählt und frei – willig reisend, komme immer wieder an die selben Orte, welche von Herzen offen stehen und wähle gegenwärtig wo ich gerne sein möchte. Meine 5 Jährige Tochter begleitet mich und lebt diese Freude in selber Weise mit. Sie ist es gewesen, die mich erst auf diesen Weg gebracht hat, ihre anhaltende Freude dabei Neues zu entdecken und das Leben mit Leichtigkeit zu nehmen, wie es ist.

Ich werde oft gefragt, wo ich her komme, wohin ich gehe, bekomme eine gute Heimreise gewünscht oder werde gefragt wo ich wohne. Die Antwort darauf ist ganz oft immer ein und die selbe: Ich bin gegenwärtig dort Zuhause, wo ich gerade bin, genauer noch, wo ich gerade stehe. „Home is where your heart is!“, die Frage beantwortet sich von selbst, sobald du erkennst, wo dein Herz wahrhaftig ist.

Ich besitze n i c h t s und fühle mich reicher denn je. Ich ge-brauche Gegenstände, weil sie mir ein Nutzen sind, solange ich sie noch brauche. Was das im Einzelnen ist, liste ich im Folgenden auf:

In einem 38 L Reiserucksack, mit dem ich als Handgepäck reise und aktuell in Asien unterwegs bin, habe ich dabei:  1 Maxirock, 1 Langarmshirt, 1 Strickjacke, 3 Tunikas, 2 Leinenkleider, 6 Trägertops, 2 Leggings, 1 kurze Hose, 1 lange Hose, 7 Unterhosen, 3 Paar Socken, 1 Paar Sandalen, 1 Meditationsschal, 1 Halstuch, 1 Bikini, 1 Fleecejacke, 1 Ultralight Waschtasche

Für meine Tochter: 4 T-Shirts, 1 Langarmshirt, 3 Kleider, 3 Leggings, 2 kurze Hose, 8 Unterhosen, 5 Paar Sneakersocken, 1 Sandalen, 1 Geox offene Halbschuhe, 1 Badehose

Außer-dem: Bose Revolve Lautsprecher, Limette, Dose, Ladegerät Zahnbürste, Vitamin D/B12
nicht im Bild, aber im Gepäck: Alva Wascherde, Haarbürste Tangleteezer 

Der Inhalt der Waschtasche enthält: 1 Holzbürste, 1 Wildschweinborstenbürste, 1 elektr. Zahnbürste, Schutzhülle, 1 Kinderzahnbürste, Schutzhülle, 1 Lavera Zahnpasta, 1 Lavera Kinder Zahnpasta, Natron, Arnica Globuli, Ohropax, Weleda Lavendelöl, Plaster, Nagelfeile, Nagelhautschieber, Pinzette, Rasierer, 2 Aufsätze, Haargummis, Spangen, thailänd. Mückenspray

In einer kleinen Handtasche, die ich im all-täglichen dabei habe, da wir wochenweise auch mal länger an einem Ort bleiben, enthält: Macbook Air 11“, Notebooktasche, iPhone 7 (nicht im Bild), div. Ladekabel, 3er USB-Ladestecker, mobiler Hotspot, Bose InEar Kopfhörer, Kindle Reader, iPod von M., Kinderkopfhörer, Geldbeutel, Brille, Etui, Pass, div. Dokumente, 2 karierte Blöcke (für Käsekästchen, Schiffe versenken), Federtasche, Taschentücher, handvoll Xucker, je 4g, Reisebesteck

Bis auf einen Karton, der bei einem Freund in Berlin steht, mit Sachen für kältere Tage und div. Dokumenten in Original, ist das alles was ich besitze/benutze und in meinem Leben habe. In einem Interview wurde ich mal gefragt, ob mir nicht irgendetwas fehlen würde, so ohne Wohnung, ohne Habseligkeiten und was wäre, wenn man mir das, was ich noch habe, nehmen würde und meine Antwort ist: Mir fehlt nichts. Ich bin im Frieden mit dem, was mir gegeben ist, denn das ist wesentlich mehr als das, was wir zu greifen haben und wird erst dann verständlich sobald wir dieses be-greifen. Wie ich dazu gekommen bin all‘ die Dinge in meinem Leben loszulassen ist ein Teil der Erkenntnisarbeit, die ich für mich in den letzten Jahren erfahren habe und auch in meinem Wirken weitergebe.

Habt ihr Fragen dazu oder wünscht euch detailreichere Informationen dazu, schreibt mir gerne, auch bzgl. bevorzugter Produkte, die ich verwende oder wo ich sie her habe. Ich bin kein Fan von Werbung machen, empfehle aber gerne, was mir dienlich ist.

Normales Haar – Natürliches Haar

Teil 1

In meinem ersten Beitrag schrieb ich über Normalität und Natürlichkeit. In den folgenden Beitrag gehe ich genauer darauf ein, wie sich das im Bezug auf normales und natürliches Haar äußert.

Vor einigen Jahren begann ich mich über verschiedene Themen zu belesen und erkannte für mich den Wahrheitsgehalt einer Sache recht schnell, ohne das in einer Weise erklären zu können. Ich fing an die Dinge zu hinterfragen, die mich umgaben und mich beeinflussten. Alles was ich bis dahin als gegeben annahm, schlich sich unbewusst in meinen Alltag und es machte den Anschein, dass es so sein muss. „Das ist eben so, war schon immer so und wird immer so sein“, sagen manche Menschen. Ich tat mich schwer damit, mich auf eine Meinung zu beschränken, denn wenn ein normales Durchschnittsleben nur eine gewisse Zeitspanne umfasst, wie kann dann davon ausgegangen werden, dass „etwas“ schon immer so war?

Ich habe mir, seit dem ich Denken konnte, meine Haare auf herkömmliche Weise gewaschen. Durchschnittlich aller 2 Tage, mit einem Shampoo meiner Wahl.

Als ich anfing etwas zu ändern, war meine Tochter 1 Jahr alt und aufgrund einer extremen Reaktion auf Wasser ihrerseits wurden ihre Haare nicht gewaschen, sondern lediglich gebürstet oder mit dem Waschlappen „abgetupft“. Noch unwissend im Bezug auf die sich zeigenden Geschehnisse und Zusammenhänge hatte ich in mir ein Urvertrauen, dass ich auch dahin kommen könnte meine Haare nicht waschen zu müssen, ohne zu wissen, wie lange dies dauern würde und welche Konsequenzen dies mit sich bringt. Von Natur aus braucht es keine Produkte oder Pflege und genau da wollte ich hin. So kam es zu dem Impuls „natürlich schöne Haare“ zu haben. Dies setzte den Grundstein für alles, was danach folgte.

Ich hatte bereits seit Absetzen der Pille, die ich bis 2010 insgesamt 11 Jahre nahm, Haarausfall bekommen, der so schlimm war, dass ich meine langen Haare abschneiden musste. Im letzten Jahr vor der Schwangerschaft erholten sich meine Haare und sie wurden wieder etwas länger, kamen aber nicht mehr bis über die Schulter. Kurz nach der Geburt meiner Tochter schien ein nicht endenwollender Haarausfall zu beginnen. Von der Haarmenge auf meinem Kopf war nach einem Jahr nur noch 1/3 vorhanden. Ich probierte im Grunde alles aus, von dem ich dachte, es könnte helfen. Ich musste dennoch meine Haare wieder kürzer schneiden, um mich wohl zu fühlen und halbwegs „normal“ auszusehen.

Meinem Gefühl vertrauend begann ich dann im Jahr 2013 damit meine Haare nicht mehr auf die herkömmliche, normale Weise zu waschen, sondern probierte Alternativen aus, von denen ich gelesen hatte. Als erstes stand die Methode mit Natron und Apfelessigspülung auf dem Plan. Ich war zunächst begeistert davon, da es funktionierte. Das erste Mal seitdem ich Denken kann wusch ich meine Haare nicht mit einem Schampoo und sie wurden trotzdem sauber. Die Begeisterung hielt nicht lange an, da das Natron zu aggressiv für meine Kopfhaut wurde, die Apfelessigspülung dagegen tat sehr gut und behielt ich noch eine Weile bei. In dem Glauben meine Haare würden ganz von alleine natürlich schön werden, nur durch weglassen der Produkte, bekam ich recht schnell die Quittung in Form von extrem trockenen Spitzen, Spliss, weiteren Haarausfall als auch Haarbruch. Ich meldete mich in einem Haarforum an und bekam mehr Informationen zu weiteren Waschmethoden. Als natürliche Pflege der trockenen Spitzen zog Kokosöl als dauerhafter Begleiter in meinen Bestand mit ein. Heilerde erwies sich zur damaligen Zeit als vollkommen unmöglich, sodass ich kurzfristig wieder zu Shampoo greifen musste, da ich die Erde nicht mehr vom Kopf bekam. Als nächstes probierte ich Roggenmehl aus, das funktionierte bislang am Besten und ich war für eine Zeit beruhigt und erleichtert, dennoch begleitete mich ein innerer Drang nicht mehr Waschen zu wollen, da das „nur Bürsten“ bei meiner Tochter wunderbar funktionierte und ich das auch für mich gerne so haben wollte. Also folgte eine Zeit von 3 Wochen in der ich nur bürstete, was überhaupt nicht funktionierte, jedoch den Abstand des Haarwaschens verlängerte. Statt jeden zweiten Tag kam ich so schon mal auf aller 4 Tage waschen und baute fortan die „Nur Bürsten“ Methode für eine gewisse Zeit mit in meinen Prozess ein. Das Waschen mit Roggenmehl war mir irgendwann lästig geworden, vor allem unterwegs, sodass ich auf eine Haarseife umstieg. Damit fuhr ich einen längeren Zeitraum, da es einfach war und ich meine Haare nur noch 1x pro Woche waschen musste. Irgendwann laß ich von der Methode, die Seife immer weniger werden zu lassen und kaufte mir ein sehr mildes Kräutershampoo aus dem Bioladen, welches ich in einer extra Flasche mit Wasser verdünnte, kurz vor dem Waschen schüttelte ich diese und wusch letztendlich nur mit dem Schaum, der sich bildete und trug diesen nur auf dem Ansatz auf. Meine Spitzen pflegte ich weiterhin mit Kokosöl und machte regelmäßig natürliche Haarkuren mit verschiedenen Hausmitteln.

Der Abstand des Waschens weitete sich auf 7-10 Tage aus und ich war zufrieden, es ging in die für mich richtige Richtung. Meine Haare sahen gepflegt aus, die Kopfhaut blieb entspannt und ich hatte im Alltag etwas mehr Zeit, da das tägliche Waschen wegblieb. Mit einem Baby im Alltag, was kein Wasser mochte, kam ich dem grundlegenden Thema Stück für Stück näher, denn es stellte sich wie bei allem auch hier raus, dass alles miteinander zusammenhängt, doch das ist eine andere Geschichte.

Nach 2 Jahren Ausprobieren begegnet mir, wie es der Zu-Fall so will, der Artikel „Die hat nix drauf!“ von Happygaia zu, in dem die Haarwaschmethode „Nur Wasser“ beschrieben stand. Ich war sofort Feuer und Flamme. Während in meinem Kopf noch die Stimme plapperte, sie noch einmal zu waschen, um wenigstens noch einmal „schöne Haare“ zu haben (Suggestion: Nur vom Waschen mit Seife hätte man schöne Haare) entschloss ich direkt damit anzufangen, da ich meine Haare bereits 7 Tage nicht mehr gewaschen hatte. Das Ergebnis war okay, wenn auch nicht erfüllend, aber gemäß dem Artikel brauchte es seine Zeit. Zu Unterstützung der Fettreduktion ist eine Zitrone hilfreich, da diese das Fett minimiert. Nach 6-8 Wochen war der Prozess durch und meine Haare waren auf einmal „naturschön“. Es brauchte nichts mehr, außer Wasser und hin und wieder den Saft einer Zitrone. Nach 2 Jahren langen Ausprobieren und einigen Zweifeln, Ängsten und Unsicherheiten weniger hatte ich den Weg zu natürlich schönen Haar erreicht.

Das dies der Anfang von mehr Themen, die aufkommen, war, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, denn Natürlichkeit in deinem Sein bringt all das zum Vorschein, was nicht natürlich ist, sprich „normal“. Es stellte sich heraus, dass all jene Dinge, die vorher normal waren, plötzlich nicht mehr gingen. Fortsetzung dazu folgt zu gegebener Zeit…

Edit: Meine Haare sind nun seit 2 Jahren naturschön, allerdings „nur“, wenn ich sie mit Wasser und Zitronensaft wasche. Bisweilen war dies für mich auch in Ordnung. Von meinem ursprünglichen Impuls gar nicht mehr zu waschen bin ich etwas abgekommen gewesen. Durch das Reisen und häufige Orte wechseln, ist mir aufgefallen das in manchen Regionen das Wasser eine andere Struktur hat und meine Haare darauf reagieren, was dazu geführt hat, dass ich sie wieder öfter gewaschen habe. Seit meiner Wohnungsauflösung in Berlin im August hat sich dies weiter verschärft, sodass ein Waschen mit Wasser und Zitrone nicht mehr ausgereicht hat. So griff ich nach beinahe 2 Jahren wieder zu einem Shampoo und empfand dies als einen Segen, da ich damit alles was an meinen Haaren „dran hing“ runter waschen konnte. Einmal im Monat nutzte ich dann Wascherde, die erstaunlich gut funktionierte und die Haare richtig sauber werden ließ. Im Kombination mit Wasser und Zitrone hatte ich damit eine neue Waschroutine, die jedoch dazu führte, dass meine Haare wieder mehr nachfetteteten.

Vor Kurzem stieß ich auf zu fallende Weise auf einen kurzen, präzisen und klaren Erfahrungsbericht von Katharina, die in einem Video von ihrer bereits 1,5 Jahren „No poo – Only Water“ Erfahrung berichtete. Es war mir eine Freude ihrer natürlichen und entspannten Weise zuzuhören.  Es gab währenddessen einen erhellender Moment, durch den ich erkannte, was ich bisweilen bei mir noch nicht beachtet hatte. Zum einen habe ich irgendwann aufgehört die Haare regelmäßig lang zu bürsten, da ich damit keine sichtliche Änderung wahrnehmen konnte. Plötzlich war dies jedoch einleuchtend für mich, dass ich es noch mal angehe und sah bereits nach einem Tag einen deutlichen Unterschied. Zum anderen hat es mir in den Haaren an Flexibilität durch ausreichend Wasser trinken gefehlt, was auch einen Beitrag für sich ist. Ich habe, wie von Katharina im Video empfohlen nun 10 Tage meine Haare nicht gewaschen gehabt, jeden Tag zweimal ordentlich gebürstet und am 8 Tag einen Wandel erlebt, dass sich die Kopfhaut und Haare von selbst regulieren, das Fett auf den Haaren wurde spürbar weniger, die Haare waren leicht, hatten keinen Geruch und die Kopfhaut war entspannt. Das erste Mal waschen nach 10 Tagen war kein dringendes Bedürfnis mehr, sondern eine Möglichkeit. Ich habe sie lediglich mit Wasser gewaschen und meine Haare sind fettfrei, fluffig und riechen ganz wunderbar natürlich. Ich bin damit noch nicht ganz durch, spüre jetzt aber, dass es sichtbar in die natürliche Richtung geht und ein gar nicht mehr Waschen immer möglicher wird.

Fortsetzung folgt…

Aktuelles Bild, nach 10 Tagen keine Haare waschen, danach nur mit Wasser. 

Mit dem was ich über diesen Prozess erkannt habe, weiß ich, dass es auch einfacher geht und nicht bei jedem so lange dauern muss. Es lohnt sich… n a t ü r  l i c h.