Wie ich mir das mit dem Mutterwerden (nicht) vorgestellt habe …

Wie es dazu kam, dass ich Mutter wurde und mich mit dieser Rolle in meinem Leben zurecht fand.

Ich wollte immer gerne Kinder haben, mit 15 Jahren war meine Vorstellung, dass ich mit ca. Mitte Zwanzig 3 Kinder haben werde – mit einem Partner. Ich betonte dies damals für mich, da ich selber nur Halbgeschwister habe und die Frage „Dein/e Mutter/Vater?“ zu meinem früheren Alltag mit meinen Geschwister gehörte. Ich hatte den Wunsch nach einer intakten Familie, weil ich nur das für mich im Außen widergespiegelt bekam, selber aber nicht so empfunden habe. Lange bevor ich Mutter wurde, arbeitete ich in einem kleinen Buchladen in Berlin Kreuzberg, ich war gerade in der Ausbildung zur Pädagogin und verdiente mir dadurch etwas Geld in einem Nebenjob dazu. Meine Arbeit lag darin gespendete Bücher wieder aufzuwerten, zu recherchieren und online zu stellen. Kistenweise gab es dabei themenspezifische Einteilungen, ganz dem Zu-Falls – Prinzip erwischte ich eines Tages eine Kiste rund um das Thema Babys und Kinder, so wie diverse Elternratgeber. Das Buch „Geborgene Babys“ in der ersten Auflage von Julia Dibbern hatte damals noch den Untertitel „Von der wunderbaren Leichtigkeit des Mutterseins“, welcher mir durch diesen besonders ins Auge fiel. Zur damaligen Zeit hatte ich ein vorgefertigtes Bild vom Elternsein und Kinder allgemein und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen was daran „leicht“ sein kann. Ich nahm dieses Buch mit in meinem Buchbestand auf und ließ es jahrelang unberührt, erst als das „Mutterwerdenwollen“ ein Thema wurde, griff ich danach und laß es in kurzer Zeit aus. In Julia Dibbern ihrem Buch werden verschiedene Themen rund um die natürliche Babypflege, wie Windelfrei, Stillen, Tragen, Familienbett aufgezeigt, die in mir eine grundlose Freude auslöste.

Ich arbeitete als Erzieherin in Norwegen in einer Festanstellung, hatte eine niedliche kleine Wohnung, ein Auto, gute Freunde und wusste dennoch nicht so wirklich wohin mit allem. Ich war zufrieden, aber nicht glücklich. Maja entstand zu einem Zeitpunkt, der nicht unpassender hätte sein können, und doch wusste ich, dass ich es mal anders machen werde, statt wie ich es vorgelebt bekam. In meiner Arbeit mit Kindern handhabte ich den Umgang miteinander bereits anders, und bekam von den Eltern aus dem Kindergarten öfter die Frage, was und vor allem wie ich das mache, da sie ihr Kind nicht wieder erkennen, seitdem ich in diesem Kindergarten anfing zu arbeiten. So entstand des Öfteren zwischen Tür und Angel tiefsinnige Gespräche über die verschiedenen Wahrnehmungen, das Verhalten von Kindern und wie sich diese in Beziehungen gegenseitig beeinflussen.

Während ich vorher oft zu hören bekam „Bekomm‘ du erst mal ein Kind.“, entwickelte sich ein grundlegendes Verständnis und Bewusstheit über die kindliche Entwicklung und die entsprechenden Verhaltensweisen. Ich nahm intuitiv wahr, dass ein Leben mit Kind nicht so sein muss, wie es gesellschaftlich vorlebt wird. Zur damaligen Zeit hatte ich absolut keine Ahnung, was das bedeutet und welchen Wandel in meinem Leben das mit sich bringt. Ich hatte keine bestimmten Vorstellungen davon, wie es mit einem Kind sein wird, wie ich als Mutter sein werde und machte mir darüber auch keine Gedanken. Ich wusste nur, dass mich die natürliche Babypflege sehr ansprach und ich das ausprobieren möchte, sobald es soweit ist.

Was die Natur für mich bedeutet und sich aus diesem Interesse weiteres ergab, beschreibe ich u.a. auch in dem Beitrag: Alles ganz natürlich…

Mit Majas Geburt veränderte sich schlagartig alles für mich. Ich fühlte mich die ersten Tage wie ein Alien, die Welt war nicht mehr die, die ich kannte und ich fühlte mich zunehmend gefordert für mich selbst einzustehen. Mir wurde innerhalb der ersten Monate bewusst, dass Maja sehr sensibel und feinfühlig ist und ich ebenso (schon immer) hochsensibel war und musste lernen zunehmend mehr auf mein Gefühl zu hören. Dies führte eher zum Unfrieden meiner Mitmenschen, da keiner verstand, wieso ich anders handelte, als es normalerweise als Mutter üblich ist. Ich verstand es selber nicht, wusste aber, dass es mir und meinem Kind nicht gut geht, wenn ich das mache, was von mir erwartet wird. Während der Schwangerschaft dachte ich, dass ich wohl alles klassisch mache, das ich ein halbes Jahr stille, Brei gebe, ein Jahr Elternzeit nehme, dann wieder normal arbeiten gehe und meine Tochter in den Kindergarten gehen wird. Als Maja ein halbes Jahr alt war, reflektierte ich, wie schnell die Zeit bereits vergangen war. Sie fühlte sich noch so klein an und für mich kam die Vorstellung nicht mehr in Frage, dass ich sie in einem weiteren halben Jahr in einen Kindergarten geben wollen würde. Ich stellte mir die Frage „Wieso soll ich mein Kind weggeben, um dafür fremde Kinder zu betreuen?“ und es wollte nicht in meinem Kopf, es ergab für mich keine Sinn. Ich habe mich trotz aller Umstände für dieses Kind entschieden und ich selbst möchte sie großziehen. Ich, nicht jemand anderes. Von da an entdeckte ich viele Seiten in mir, die mir vorher nicht bewusst waren, wie eine Löwin die erkannte, wer sie ist, begann ich für meine Bedürfnisse einzustehen.


Ich hatte also keine Vorstellung davon, wie das Leben mit Kind sein wird, denn alles was ich dachte, wie es sein wird, erübrigte sich im Laufe der Zeit recht schnell und ich hatte keinen Plan B. Was mir blieb, war bedingungslos auf mein Gefühl zu hören.
 
Alles was danach folgte, ergab sich von selbst. Maja wuchs windelfrei auf, ich stillte sie 3,5 Jahre, trug sie bis sie 3 Jahre alt war und wir schlafen nach wie vor gemeinsam in einem Bett, was vor allem unterwegs einfach praktisch ist. Seit einer Weile sagt sie selber, dass sie gerne ein eigenes Bett haben möchte, welches nah bei mir mit dabei steht. Ob und wie sich das ermöglichen lässt, werden wir sehen. Für mich ist wichtig, dass sie selbst es bestimmt, was sie braucht und dies auch äußert. Fällt es ihr schwer, gelang es mir, durch rein spüren und fühlen, zu erkennen was gerade gebraucht wird. War mein Gefühl richtig, sorgte dies für Zufriedenheit, war mein Gefühl falsch, landeten wir direkt im Widerstand und ich hatte die Möglichkeit zu schauen, woran es bei ihr oder bei mir haperte.
 
Ich lernte mit meiner und ihrer Sensibilität umzugehen und fand Wege mich den Dingen um mich herum anzupassen, sodass ein harmonisches Leben möglich war. Ich lebte von Ersparten und bekam ein Erbe, was mir ermöglichte die ersten 3 Jahre mit ihr Zuhause zu sein. Je älter sie wurde, umso mehr zeigte sich für mich, dass ich nicht mehr zurück kann, in das normale Leben, was gesellschaftlich vorgegeben ist. Je näher der dritte Geburtstag rückte, umso enger wurde die Tatsache, dass ich wie aus einer Blase von Unbeschwertheit fallen werden, ohne zu wissen was als Nächstes kommt. Unsere Lebensumstände kamen erneut anders als gedacht und so stand ich plötzlich alleinerziehend da, meldete mich beim Jobcenter als arbeitssuchend und bekam zunächst doch den gesellschaftlichen Druck zu spüren. Maja musste in den Kindergarten, was wir auch probierten. Es zeigte sich recht schnell, dass dieser Weg nicht unserer ist und sogar die leitenden Erzieher sagten mir, dass das was Maja braucht, sie ihr nicht geben können. Ich nickte, nahm mein Kind, ging und war zutiefst dankbar, denn ich weiß, was sie braucht und ich weiß, wie ich ihr das ermöglichen kann. Hier eröffnet sich eine weitere Geschichte, wie für mich die weitere Zeit beim Jobcenter war, die ich irgendwann mal niederschreiben möchte, insofern Interesse daran besteht.
 

Für mich war klar, dass ich einen neuen Weg gehen werde, und dass er sich ergeben wird, auch wenn ich nicht vorher weiß, wie dieser aussehen wird. Maja ist mittlerweile 6 Jahre alt und sagt schon seit 2 Jahren, dass sie nicht in die Schule gehen möchte. Das ist für mich okay, denn es gibt viele Möglichkeiten zu lernen, es braucht nicht grundlegend eine Einrichtung dafür. Es bringt verschiedene Konsequenzen mit sich, die vor allem dieses Jahr Tatsache werden, mit denen ich mich aktuell auseinander setze. Ich fange damit jetzt auch erst an, weil es jetzt relevant ist. Schulpflicht, aus Deutschland abmelden, Versicherung und Kindergeld sind diesbezügliche Themen die dabei entscheidend sind. Wir bekamen bereits einen Brief aus der naheliegenden Schule mit der Aufforderung sie dort anzumelden. Ich antworte und schilderte unsere Situation. Ich bin nicht gegen das System, gegen die Gesellschaft, gegen die Schulpflicht. Alles hat seine Berechtigung und darf sein. Ich entscheide für mich und mein Kind und wähle einen Weg ohne Widerstand. Ich möchte nicht kämpfen oder jemanden überzeugen, ich sage auch nicht, dass ich alles richtig mache oder die Weisheit mit Löffeln gefressen habe. Mir ist es wichtig, dass ich auf mein Gefühl hören kann und danach lebe, was für uns gut ist.

Ich habe keine Vorstellung und ich bin kein Gegner von etwas. Ich bin für die Natürlichkeit, die es für mich zu leben gilt, was bedeutet das Normale loszulassen und neue Wege zu gehen.

Eine Audio zu diesem Blog Eintrag / Thema findest du im Lebe dein Herz Kanal auf Telegram unter: https://t.me/lebedeinherz


Eure Fragen dazu … 
 
„Wird sie auf eine deutsche Schule gehen?“
 
Die am häufigsten gestellte Frage, die ich in den letzten Jahren Online als auch Offline erhalten habe, ist ob Maja in die Schule gehen wird. In erster Linie ist das für mich keine Entscheidung, die ich alleine treffe, unabhängig von allen Rechten und Pflichten, die ich als Mutter gesellschaftlich zu leisten habe. Maja ist ein eigenständiges und selbstbewusstes Wesen, sie lernt von Anfang an sich ihrer Bedürfnisse bewusst zu sein und kann so diese auch umsetzen. Braucht sie Hilfe, bekommt sie die, solange, bis sie es selber kann. So äußerte sie bereits mit 4 Jahren, dass sie nicht in die Schule möchte. Ich zeigte ihr verschiedene Einrichtungen und erzählte ihr, was es bedeutet in eine Schule zu gehen und wofür diese da sind. Mit ihrem Vater spreche ich über alle Bedenken und Wünsche. Uns ist beiden wichtig, dass sie immer die Möglichkeit hat zu lernen, was immer sie interessiert, als auch was sie braucht, um sich in dieser Welt zurecht zu finden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Schulpflicht zu umgehen, die Konsequenzen mit sich bringen, die ich bereit bin zu tragen und anzunehmen. Mir ist es wichtig, diese Wege und Möglichkeiten friedvoll zu gehen, deshalb ist es keine Entscheidung die ich einmal treffe, sondern immer wieder, denn solange innere Themen mitmischen, werden sich diese auch äußerlich als Widerstände zu erkennen geben, mit denen ich (vor allem an mir) arbeiten kann. Im Grunde ist das auch die Antwort auf viele weitere Fragen, auf einige gehe ich trotzdem noch detailliert ein.
 
„Was machst du, wenn sie nicht das machen will, was du dir aber als Ziel für den Tag vorgenommen hast?!“
 
Ich habe grundsätzlich keinen Plan, kein Soll was ich zu leisten habe oder erbringen muss. Durch die Zeit mit ihr, die ich in der Elternzeit verbracht habe, durfte ich erstmalig lernen, was es bedeutet in den Tag hinein zu leben und darauf zu achten, was sich von selbst als Nächstes ergibt. Wir sind gesellschaftlich geprägt, dass immer irgendwas sein muss und es dauerte seine Zeit tatsächlich einfach mal Nichts zu machen, was nicht bedeutet faul zu sein. ? D.h. ich nehme mir selten wirklich etwas vor, es gibt Dinge, die müssen erledigt werden, die kommuniziere ich mir ihr und sie kooperiert, passt sich den Gegebenheiten an und macht für sich das Beste, was ihr möglich ist. Es gibt Termine, Workshops, Verabredungen und sie weiß, worauf sie sich einlässt, ihr ist bewusst, was dieses Leben mit sich bringt, sie ist dem nicht ausgesetzt, sie wählt es freiwillig. Haben wir einen Termin, dann weiß sie, was dabei möglich ist, und was nicht. Es kommt aber auch hin und wieder vor, da will sie es anders, dem begegne ich so achtsam wie möglich.
 
Aus meinen Lieblingsbeispiel passend dazu ein Dialog, der so mal stattgefunden hat, als wir im Flugzeug saßen:
 
Maja: „Ich will jetzt im Pool baden.“
Laura: (schaue mich kurz um) „Siehst du hier irgendwo einen Pool?“
Maja: (schaut sich auch kurz um) „Mhm, nee!“
Laura: „Wann hast du denn die Möglichkeit wieder in einem Pool zu schwimmen?“
Maja: „Wenn wir ankommen!“ (und strahlt über das ganze Gesicht)
Laura: „Und was kannst du jetzt machen, was dir Freude macht?“
Maja: (überlegt) „Ich schaue mir ein Buch an.“
 
Während dieser Unterhaltung entstand kein Frust oder Verlangen, auch wenn sie etwas anderes wollte, als das was gerade möglich ist. Ich zeige ihr die Möglichkeiten auf, die durch Raum und Zeit bestimmt sind und gebe ihr die Möglichkeit, dass sie selber entscheidet, wie sie sein möchte. Das läuft auch nicht bei allen Belangen so entspannt ab, ich kann auch außer mich geraten und genervt reagieren, gebe aber mein Bestes das zu kommunizieren und bewusst zu machen. Die Möglichkeit dazu ist immer gegeben. Ich bin nicht verantwortlich dafür ihr alle Wünsche zu erfüllen, sondern ihr zu zeigen, wie sie es sich selbst erfahrbar macht. Wir Menschen haben alle verschiedene Bedürfnisse und Wünsche und nicht alle können sich sofort erfüllen, aber wir haben immer die Möglichkeit uns bewusst zu machen, wie wir gegenwärtig sind und lernen damit umzugehen. Beginnen wir zu sehen was ist und wie wir gegenwärtig sind, zeigt sich sehr schnell, womit wir uns selbst im Wege stehen, damit die Dinge zu uns kommen dürfen, die von Herzen nur darauf warten, gelebt zu werden.
 
„Was ist aus deiner Sicht das Wichtigste für den Umgang/das Leben mit einem Kind?“
 
Schöne Frage. ? Das Wichtigste ist für mich, dass ich ehrlich zu mir selbst bin und mir vor meinen Kind zugestehe, wie ich mich gerade fühle und genau das kommuniziere. Kinder lernen durch Nachahmung und würde ich nicht ehrlich kommunizieren, dann lernt sie genau das: Unehrliche Kommunikation, Unterdrückung von Gefühlen und Bedürfnissen. D.h. authentisch sein, was bedeutet, sich selbst erstmal bewusst zu sein, wie fühle ich mich gerade, was gehen mir für Gedanken durch den Kopf und wie verhalte ich mich gerade. Nicht nur in Interaktion mit meinem Kind, sondern vor allem auch mit mir selbst, denn die Kinder ahmen alles nach. Auch das gelingt mir nicht immer so leicht, es ist herausfordernd und zeigt mir, in welchen Themen ich noch nicht ehrlich mit mir selbst bin. Die Konfrontation gehört praktisch zum Alltag mit Kind mit dazu. (Wer sich dafür interessiert und mehr hören möchte, gerne einfach fragen. Ich könnte dazu auch mal einen ganz eigenen Workshop geben. Es braucht nur jemand, der den Raum dafür eröffnet).
 
„Gibt es feste Zeiten zum Schlafen und Essen? Süßes so oft sie will? Regeln für das Kind?“
 
Nein es gibt keine festen Zeiten. Gegessen wird, wenn jemand Hunger hat, dass muss auch nicht jedes Mal zusammen sein, da achtet jeder auf sich. Schlafenszeiten gibt es grob, aber nicht auferlegt. Die Hochsensibilität kann es mit sich bringen, dass die eigenen Grenzen übergangen werden: „Nach müde kommt doof!“ daher sage ich hin und wieder auch, wenn es genug ist, wenn sie es selber nicht merkt. Grundsätzlich kommuniziert sie für sich oder zeigt es durch ein Verhalten, was sie gerade braucht, so sagt sie bspw. auch, wenn sie müde ist. Ich habe sie von Geburt an nicht beschäftigt, sodass sie selbst darauf kommt, was sie gerade möchte und vor allem abends führt das dazu, dass sie angemessen ins Bett geht. Unsere Bedürfnisse sind aufgrund des Alters schon verschieden, achtet jedoch jeder auf sich, kann dies Hand in Hand gehen, so behindern wir einander nicht oder stehen im Weg, fordern und erwarten, sondern bereichern uns daran, wie der andere sich gerade selbst genug ist und das Sein in diese Welt trägt. Sie ist da für mich eine große Inspiration. Zum Thema Zucker gibt es einen ausführlichen Bericht in der Audio zur aktuellen Kalenderwoche 01/2019 des Lebe dein Herz Kalenders im Telegram Kanal. Das wäre auch noch mal ein ganz eigener Beitrag Wert. 😉
 
„Wie wählt ihr euer nächstes Ziel aus?“
 
Eine Frage die vor allem unter den Reisenden besonders interessant ist: Wohin geht es als Nächstes? Wir haben auch da keinen Plan. Wir verbringen den Winter gerne in Asien, wo genau ergibt sich aus einem Gefühl heraus. Dieses Jahr waren wir das erste Mal auf Bali, weil ich die für mich „gehypte“ Insel mal erleben wollte. Insbesondere mag ich Thailand sehr gerne, vor allem den Norden, wo wir uns auch die längste Zeit im Winter aufhalten. Im Frühjahr sind wir für längere Zeit auf den Kanaren, da hier eine längere Begleitung mit Teilnehmern so wie Treffen mit Freunden jedes Jahr stattfindet. Von April bis Oktober sind wir hauptsächlich in Deutschland und Österreich unterwegs, je nachdem wie sich die Termine für einen Workshop ergeben. Diese sind alle von Freiwilligen organisiert, die den Raum von Herzen eröffnen für das, was wir mitbringen. Das kann im Grunde überall sein, denn wir leben ohne festen Wohnsitz und reisen nicht des Reisens willens, sondern weil es uns wie Zugvögel an jene Orte, an denen uns das gelebten Herz hinführt oder an denen danach gefragt wird. Alle Workshops die wir geben und begleiten sind immer und allerorts auf Spendenbasis und davon leben wir auch. Es gibt feste Orte, an die wir besonders oft und gerne wiederkehren und es gibt jedes Jahr neue Orte, die dazu kommen.
 

Dies mal als Einblick für das Leben mit Kind, wie ich es sehe und vorlebe, das kann den einen inspirieren, den anderen kann das abstoßen, letztendlich wählt jeder selbst, wie er leben möchte. Ich muss nichts von dem, was ich mache und gerade deshalb fällt es mir leicht, wie ich diese Wege gehe.

Schreibe mir gerne, wenn dich dieses Thema mehr interessiert, du Fragen hast oder Denkanstöße brauchst. Ich freue mich von dir zu hören. ♡

Q&A – Eure Fragen an mich

Guckuck! ?  Früher habe ich mich gerne „versteckt“, heute zeige ich mich indem was durch mich wirkt, das ist in der Regel offen und empfänglich, von Herzen bereit, aber auch klar und bestimmt ist und dem zu Gute kommt, das Natürliche in allem hervorzuholen, sobald sich dafür geöffnet ist, dies zu erfahren.

Mein Weg zu meinem Herzen begann 2008, als ich nach Norwegen auswanderte und viel Zeit für mich selbst hatte. 2012 konkretisierte sich dies, als ich Mutter wurde und zunehmend mehr Verantwortung zeigte mir der eigenen als auch der Bedürfnisse meiner Tochter bewusst zu sein und diese umzusetzen. 2015 kam ein entscheidender Wendepunkt, der dazu führte dass sich alles in meinem Leben änderte und ich bis dahin geführten Beziehungen und Begegnungen begann zu hinterfragen, einschließlich die zu meinen Eltern.

Ich empfand mein Leben bis dahin als „neutral, zufrieden, eher leidvoll“, normal irgendwie und das ich Geschehenes nicht beeinflussen kann. Durch Facebook fielen mir verschiedene Gelehrte auf, die interessante und richtige Worte zu wissen schienen, die mich sehr anzogen. Je mehr ich mich jedoch mit jenen befasste, umso ernüchternder empfand ich diese, da sie mich nicht weiter brachten. Viel mehr zog es mich in ein Gefühl des Brauchen, einer Abhängigkeit zu jemanden und das wollte ich nicht. Je mehr ich mich jedoch mit mir selbst auseinander setzte, umso mehr Menschen begegneten mir, die dem gleich kamen und mir durch ihre Erfahrungen behilflich waren. So kam ich das erste Mal in den Kontakt mit Sungazing und begann direkt mit dieser Methode und fühlte mich nach nur wenigen Sekunden mit direktem Blick in die Sonne wie ein aufgeladenes Duracell Häschen. Parallel fing ich an mich zum Thema Vitamin D zu belesen und begann dieses hochdosiert einzunehmen, welches meinem allgemeinen Wohlbefinden, der Lebensfreude und Gesundheit sehr dienlich war. Ich begann vermehrt Artikel zu verschiedenen spirituellen Ansichten zu lesen, lernte Vergebungstechniken kennen und machte erste Erfahrungen mit Meditation.

Frage im Bezug auf die eigene Auseinandersetzung und Beginn des veränderten Verhältnis zu meinen Eltern:

Durch die Anwendung verschiedener Prinzipien (Meditation, Vergebung, Dankbarkeit) kamen mir Erinnerungen, Bilder und Erlebnisse aus meiner Kindheit „wieder“ hoch, die u.a. emotionale Themen aufzeigten. Das Verhältnis zu meinen Eltern empfand ich bis dahin eher als ein Zweckverhältnis, ich wusste auf einer Ebene, dass sie mich lieben, fühlte mich ganz oft aber nicht geliebt und gesehen. Dieses Verhältnis änderte sich erstmal augenscheinlich in ein plötzlich und nicht willentlich ausgesprochenen Kontaktabbruch. Wir kamen über mehrere Wochen und Monate nicht zueinander, so als würde es gerade nicht passen. Durch das Bearbeiten der Themen, was einige Zeit brauchte, kamen wir von selbst wieder zueinander und die Begegnungen waren anders, neu und stiller, friedvoller auf eine Weise, die ich vorher so noch nicht kannte. Es fühlte sich an als haben sich neue Türen geöffnet, zu weiteren Themen, die durch das Bearbeiten wie Deckel abgehoben wurden. In den letzten 2 Jahren ist einiges passiert, erkannt und integriert worden und für mein Empfinden kann ich das erste Mal in diesem Leben aus dem Herzen heraus sagen, dass ich meine Eltern liebe und weiß, dass wir uns die Liebe entgegen bringen, die jeder selbst fähig ist auch sich selbst gegenüber zu leben. Ich bin dankbar für unsere Begegnung und jede weitere die noch kommt, wann immer das ist.

Durch eine Reihe von „Zufällen“ lernte ich Abuna Semai in seinem Workshop „Sonnenmeditation“ kennen, zu dem ich kurz vorher gar nicht mehr hingehen wollte, aus einem Gefühl der Verantwortung jedoch teilnahm, da dieser Workshop damals einer der Ersten war, der auf Spendenbasis gegeben wurde. Kurz vorher hatte dieser noch einen Grundpreis von 180€, den ich weder gehabt hätte noch bereit war zu zahlen. In der Abfolge dieser damaligen Zufälle, war die Möglichkeit diesen Workshop auf Spendenbasis zu besuchen, für mich wie ein Zeichen. Ein Zeichen es einfach mal zu machen ohne zu wissen was dabei rum kommt oder passieren wird.

Frage: „Welche Bücher hast du gelesen?“

Bücher die mich nachfolgend auf meinem Weg begleitet haben:

  • „Geborgene Babys“, von Julia Dibbern
  • „Gesund in 7 Tagen“, von Raimund von Helden
  • „Kerngesund ohne Umwege“, von Walter Schaube
  • „Anastasia“ Buchreihe, von Wladimir Megre
  • „The Journey – Highway zur Seele“, von Brandon Bays
  • „Unendliche Liebe“ von Glenda Green
  • „Leben und Lehren der Meister im fernen Osten“, von von Baird T. Spalding

Frage: „Was hast du gelernt?“

Ich habe von 2006 – 2009 den Erzieher Beruf in Berlin gelernt und bisweilen von 2009 – 2012 nur in Norwegen als solches gearbeitet. Das letzte und ausbildungsinterne Praktikum von 6 Monaten habe ich bereits 2008 in Norwegen gemacht. Als ich 2012 Mutter wurde, dachte ich anfangs noch, dass ich nach einem Jahr wieder Arbeiten gehen werde und meine Tochter in einen Kindergarten zur Betreuung gebe. Als sie jedoch 6 Monate als war und mir bewusst wurde, wie schnell die Zeit vergeht, war ich nicht bereit sie mit einem Jahr abzugeben, um sie anderen anzuvertrauen, aus dem Grund um andere Kinder als „Erzieher“ im gleichen Alter zu begleiten. „Warum kann/darf ich nicht einfach mein eigenes Kind begleiten?“ – diese Frage stellte ich mir und es ergab für mich keinen Sinn dem nicht nachzukommen. Glücklicherweise konnte ich meine Elternzeit auf 3 Jahre ausdehnen, da ich Erspartes hatte und ein Erbe bekam, welches ich für die Zeit, die diese finanzielle Überbrückung benötigte, gebrauchte. Mir war es das wert für mich und meine Tochter Zuhause zu bleiben und ihr den Start in die Welt, auf eine für mich natürliche Weise zu ermöglichen. Ich hätte mit dem Geld auch Reisen oder eine Weiterbildung machen können, empfand das in mir ankommen und Erkennen was brauche ich gerade am Meisten für mich bedeutender. Was ich bis dahin nicht wusste, ist dass das, was wir gesellschaftlich leben nichts mit Natürlichkeit zu tun hat und gegen die elementaren Bedürfnisse widerstanden wird, statt diesen auf sanfte Weise nachzukommen. Dadurch erkannte ich vor allem, welche grundlegenden Widerstände ich selber noch gegen die Natürlichkeit hatte und bekam die Möglichkeit mir diese anzuschauen.

Frage: „Wo hast du deinen Input her?“

Alles was ich schreibe, erzähle und auch begleite, individuell als auch im Workshop entspricht meinen eigenen Selbst-Erfahrungen und Erkenntnissen. Was ich vorher gelernt habe, machte für mich oft keinen Sinn und ich fühlte mich verloren mit dem was ich machte, konnte und wollte. Als ich noch tat, was von mir erwartet wurde, fühlte ich mich „be-füllt“ mit Handlungen die nicht meinem Selbst entsprachen. Als ich begann auf mein Gefühl zu hören, wurde ich immer „leerer“/leichter und konnte aus dieser „Leere“ schöpfen und Erfahrungen sammeln die ganz auf meinen Mist gewachsen waren. Je mehr ich die Dinge aus mir selbst heraus und für mich selbst erfuhr, umso mehr Menschen kamen auf mich zu und fragten mich, wie ich das mache. Seitdem begleite ich dies, sobald danach gefragt wird. Mir ist es eine Freude dies auf verschiedene Weise zu zeigen, sowohl über die Kanäle Instagram und Facebook, durch einen Workshop als auch die Begleitung im Alltag, wer dies wünscht.

Frage: „Wo seid ihr denn gemeldet?“ (im Bezug auf die Schulpflicht)

Wir sind derzeit noch in Berlin gemeldet, da ich durch Krankenkasse und Kindergeld noch gebunden bin, was als Nächstes ansteht, dies sanft zu entkoppeln. M. möchte nicht in die Schule gehen, laut ihrer Aussage und muss sie auch nicht, nach meinem Empfinden. Schulpflichtig wäre sie 2019. Sie lernt und entwickelt sich von Geburt an selbstbestimmt- und bewusst und wählt was sie Erfahrungen möchte. Als Eltern und allen anderen Begleitern in ihrem Leben, ist es die Aufgabe ihr im Raum aller Möglichkeiten zu zeigen, wie sie sich selbst erfährt. Für ihr Alter empfinde ich sie als sehr weit und weise, welches nicht ihrem aktuellen Sein als Kind gerecht ist. Der Versuch sie in einem Kindergarten einzugewöhnen scheiterte spürbar und wurde mit der Aussage seitens der Erzieher belegt: „Das was sie braucht, können wir ihr nicht geben.“ wofür ich sehr dankbar bin, denn sie selbst weiß am Besten was für sie gut ist und meine Aufgabe ist es, ihr zu zeigen, wie dies realisiert wird. Sie wählt wo sie sein möchte, das erfahre ich in unserem Alltag immer wieder. Durch sie erfahre ich neue Wege zu lernen, denn Schreiben und Lesen habe ich mit 7 Jahren durch die Schule gelernt, während sie mit bereits im Alter von 4 Jahren Worte zu schreiben lernte, die sie sich selbst angeeignet hatte. Die Art zu lernen ist eine andere, an der ich mitwachsen darf, indem ich sie so sein lasse, wie sie wählt zu sein.

Für weitere Fragen ist der Raum jederzeit offen, hier, auf Instagram und Facebook. ♡

What’s in my Bag (Asien Variante)

… oder, was ich in diesem Leben noch besitze, genauer noch ge-brauche/be-nutze. Gefühlt war ich schon immer am liebsten unterwegs. Als Kind sehr viel auf Reisen mit meinem Vater in den verschiedensten Ländern, wie England, Ungarn, Tschechien, Österreich, Dänemark, Schweden, Australien. Später auch allein in England, Polen, Tschechien, Frankreich und Spanien. In den vergangenen 13 Jahren bin ich 10x umgezogen, inkl. einmal auswandern und wieder zurück. In der Zeit von 2008 bis 2012 lebte und arbeitete ich in Norwegen. Nach Außen schien dies möglicherweise nach einer wechselhaften Laune auszusehen, jedoch war ich stets meinem Gefühl gefolgt und blieb‘ mir selbst gegenüber beständig. Meiner Mutter sagte ich immer solange sich etwas für mich richtig anfühlt, gehe ich diesen Weg, die Erfahrung, die ich daraus mache, wird mich lehren und mir zeigen, ob es tatsächlich richtig gewesen war.

Ich bin überall gerne,
ob bei Sonnenschein oder Regen,
ob Norden oder Süden,
kalt oder warm…
aber am liebsten bin ich
u n t e r w e g s.
#onmyway

So war es letztendlich auch und obwohl ich nach jedem Umzug mal laut, mal leise kund tat, dass dies der letzte Umzug gewesen ist, kam bei jedem erneuten Packen eine Freude auf und zwar die des Ausmisten, Aufräumen und Loslassen von Altlasten, die ich über die Jahre immer wieder mit mir rumtrug und doch nicht nutzte. So kam es, dass ich nach Norwegen noch mit 20 Umzugskartons auswanderte, 4 Jahre später mit 10 davon wieder nach Berlin kam und beim letzten Umzug nur noch einen Karton hatte. Der letzte Auszug aus meiner Wohnung in Berlin im August 2017 war demnach auch eine Wohnungsauflösung und übrig blieb das, was ich immer bei mir trage.

Ich lebe seit knapp 2 Jahren bewusst gewählt und frei – willig reisend, komme immer wieder an die selben Orte, welche von Herzen offen stehen und wähle gegenwärtig wo ich gerne sein möchte. Meine 5 Jährige Tochter begleitet mich und lebt diese Freude in selber Weise mit. Sie ist es gewesen, die mich erst auf diesen Weg gebracht hat, ihre anhaltende Freude dabei Neues zu entdecken und das Leben mit Leichtigkeit zu nehmen, wie es ist.

Ich werde oft gefragt, wo ich her komme, wohin ich gehe, bekomme eine gute Heimreise gewünscht oder werde gefragt wo ich wohne. Die Antwort darauf ist ganz oft immer ein und die selbe: Ich bin gegenwärtig dort Zuhause, wo ich gerade bin, genauer noch, wo ich gerade stehe. „Home is where your heart is!“, die Frage beantwortet sich von selbst, sobald du erkennst, wo dein Herz wahrhaftig ist.

Ich besitze n i c h t s und fühle mich reicher denn je. Ich ge-brauche Gegenstände, weil sie mir ein Nutzen sind, solange ich sie noch brauche. Was das im Einzelnen ist, liste ich im Folgenden auf:

In einem 38 L Reiserucksack, mit dem ich als Handgepäck reise und aktuell in Asien unterwegs bin, habe ich dabei:  1 Maxirock, 1 Langarmshirt, 1 Strickjacke, 3 Tunikas, 2 Leinenkleider, 6 Trägertops, 2 Leggings, 1 kurze Hose, 1 lange Hose, 7 Unterhosen, 3 Paar Socken, 1 Paar Sandalen, 1 Meditationsschal, 1 Halstuch, 1 Bikini, 1 Fleecejacke, 1 Ultralight Waschtasche

Für meine Tochter: 4 T-Shirts, 1 Langarmshirt, 3 Kleider, 3 Leggings, 2 kurze Hose, 8 Unterhosen, 5 Paar Sneakersocken, 1 Sandalen, 1 Geox offene Halbschuhe, 1 Badehose

Außer-dem: Bose Revolve Lautsprecher, Limette, Dose, Ladegerät Zahnbürste, Vitamin D/B12
nicht im Bild, aber im Gepäck: Alva Wascherde, Haarbürste Tangleteezer 

Der Inhalt der Waschtasche enthält: 1 Holzbürste, 1 Wildschweinborstenbürste, 1 elektr. Zahnbürste, Schutzhülle, 1 Kinderzahnbürste, Schutzhülle, 1 Lavera Zahnpasta, 1 Lavera Kinder Zahnpasta, Natron, Arnica Globuli, Ohropax, Weleda Lavendelöl, Plaster, Nagelfeile, Nagelhautschieber, Pinzette, Rasierer, 2 Aufsätze, Haargummis, Spangen, thailänd. Mückenspray

In einer kleinen Handtasche, die ich im all-täglichen dabei habe, da wir wochenweise auch mal länger an einem Ort bleiben, enthält: Macbook Air 11“, Notebooktasche, iPhone 7 (nicht im Bild), div. Ladekabel, 3er USB-Ladestecker, mobiler Hotspot, Bose InEar Kopfhörer, Kindle Reader, iPod von M., Kinderkopfhörer, Geldbeutel, Brille, Etui, Pass, div. Dokumente, 2 karierte Blöcke (für Käsekästchen, Schiffe versenken), Federtasche, Taschentücher, handvoll Xucker, je 4g, Reisebesteck

Bis auf einen Karton, der bei einem Freund in Berlin steht, mit Sachen für kältere Tage und div. Dokumenten in Original, ist das alles was ich besitze/benutze und in meinem Leben habe. In einem Interview wurde ich mal gefragt, ob mir nicht irgendetwas fehlen würde, so ohne Wohnung, ohne Habseligkeiten und was wäre, wenn man mir das, was ich noch habe, nehmen würde und meine Antwort ist: Mir fehlt nichts. Ich bin im Frieden mit dem, was mir gegeben ist, denn das ist wesentlich mehr als das, was wir zu greifen haben und wird erst dann verständlich sobald wir dieses be-greifen. Wie ich dazu gekommen bin all‘ die Dinge in meinem Leben loszulassen ist ein Teil der Erkenntnisarbeit, die ich für mich in den letzten Jahren erfahren habe und auch in meinem Wirken weitergebe.

Habt ihr Fragen dazu oder wünscht euch detailreichere Informationen dazu, schreibt mir gerne, auch bzgl. bevorzugter Produkte, die ich verwende oder wo ich sie her habe. Ich bin kein Fan von Werbung machen, empfehle aber gerne, was mir dienlich ist.

Normales Haar – Natürliches Haar

Teil 1

In meinem ersten Beitrag schrieb ich über Normalität und Natürlichkeit. In den folgenden Beitrag gehe ich genauer darauf ein, wie sich das im Bezug auf normales und natürliches Haar äußert.

Vor einigen Jahren begann ich mich über verschiedene Themen zu belesen und erkannte für mich den Wahrheitsgehalt einer Sache recht schnell, ohne das in einer Weise erklären zu können. Ich fing an die Dinge zu hinterfragen, die mich umgaben und mich beeinflussten. Alles was ich bis dahin als gegeben annahm, schlich sich unbewusst in meinen Alltag und es machte den Anschein, dass es so sein muss. „Das ist eben so, war schon immer so und wird immer so sein“, sagen manche Menschen. Ich tat mich schwer damit, mich auf eine Meinung zu beschränken, denn wenn ein normales Durchschnittsleben nur eine gewisse Zeitspanne umfasst, wie kann dann davon ausgegangen werden, dass „etwas“ schon immer so war?

Ich habe mir, seit dem ich Denken konnte, meine Haare auf herkömmliche Weise gewaschen. Durchschnittlich aller 2 Tage, mit einem Shampoo meiner Wahl.

Als ich anfing etwas zu ändern, war meine Tochter 1 Jahr alt und aufgrund einer extremen Reaktion auf Wasser ihrerseits wurden ihre Haare nicht gewaschen, sondern lediglich gebürstet oder mit dem Waschlappen „abgetupft“. Noch unwissend im Bezug auf die sich zeigenden Geschehnisse und Zusammenhänge hatte ich in mir ein Urvertrauen, dass ich auch dahin kommen könnte meine Haare nicht waschen zu müssen, ohne zu wissen, wie lange dies dauern würde und welche Konsequenzen dies mit sich bringt. Von Natur aus braucht es keine Produkte oder Pflege und genau da wollte ich hin. So kam es zu dem Impuls „natürlich schöne Haare“ zu haben. Dies setzte den Grundstein für alles, was danach folgte.

Ich hatte bereits seit Absetzen der Pille, die ich bis 2010 insgesamt 11 Jahre nahm, Haarausfall bekommen, der so schlimm war, dass ich meine langen Haare abschneiden musste. Im letzten Jahr vor der Schwangerschaft erholten sich meine Haare und sie wurden wieder etwas länger, kamen aber nicht mehr bis über die Schulter. Kurz nach der Geburt meiner Tochter schien ein nicht endenwollender Haarausfall zu beginnen. Von der Haarmenge auf meinem Kopf war nach einem Jahr nur noch 1/3 vorhanden. Ich probierte im Grunde alles aus, von dem ich dachte, es könnte helfen. Ich musste dennoch meine Haare wieder kürzer schneiden, um mich wohl zu fühlen und halbwegs „normal“ auszusehen.

Meinem Gefühl vertrauend begann ich dann im Jahr 2013 damit meine Haare nicht mehr auf die herkömmliche, normale Weise zu waschen, sondern probierte Alternativen aus, von denen ich gelesen hatte. Als erstes stand die Methode mit Natron und Apfelessigspülung auf dem Plan. Ich war zunächst begeistert davon, da es funktionierte. Das erste Mal seitdem ich Denken kann wusch ich meine Haare nicht mit einem Schampoo und sie wurden trotzdem sauber. Die Begeisterung hielt nicht lange an, da das Natron zu aggressiv für meine Kopfhaut wurde, die Apfelessigspülung dagegen tat sehr gut und behielt ich noch eine Weile bei. In dem Glauben meine Haare würden ganz von alleine natürlich schön werden, nur durch weglassen der Produkte, bekam ich recht schnell die Quittung in Form von extrem trockenen Spitzen, Spliss, weiteren Haarausfall als auch Haarbruch. Ich meldete mich in einem Haarforum an und bekam mehr Informationen zu weiteren Waschmethoden. Als natürliche Pflege der trockenen Spitzen zog Kokosöl als dauerhafter Begleiter in meinen Bestand mit ein. Heilerde erwies sich zur damaligen Zeit als vollkommen unmöglich, sodass ich kurzfristig wieder zu Shampoo greifen musste, da ich die Erde nicht mehr vom Kopf bekam. Als nächstes probierte ich Roggenmehl aus, das funktionierte bislang am Besten und ich war für eine Zeit beruhigt und erleichtert, dennoch begleitete mich ein innerer Drang nicht mehr Waschen zu wollen, da das „nur Bürsten“ bei meiner Tochter wunderbar funktionierte und ich das auch für mich gerne so haben wollte. Also folgte eine Zeit von 3 Wochen in der ich nur bürstete, was überhaupt nicht funktionierte, jedoch den Abstand des Haarwaschens verlängerte. Statt jeden zweiten Tag kam ich so schon mal auf aller 4 Tage waschen und baute fortan die „Nur Bürsten“ Methode für eine gewisse Zeit mit in meinen Prozess ein. Das Waschen mit Roggenmehl war mir irgendwann lästig geworden, vor allem unterwegs, sodass ich auf eine Haarseife umstieg. Damit fuhr ich einen längeren Zeitraum, da es einfach war und ich meine Haare nur noch 1x pro Woche waschen musste. Irgendwann laß ich von der Methode, die Seife immer weniger werden zu lassen und kaufte mir ein sehr mildes Kräutershampoo aus dem Bioladen, welches ich in einer extra Flasche mit Wasser verdünnte, kurz vor dem Waschen schüttelte ich diese und wusch letztendlich nur mit dem Schaum, der sich bildete und trug diesen nur auf dem Ansatz auf. Meine Spitzen pflegte ich weiterhin mit Kokosöl und machte regelmäßig natürliche Haarkuren mit verschiedenen Hausmitteln.

Der Abstand des Waschens weitete sich auf 7-10 Tage aus und ich war zufrieden, es ging in die für mich richtige Richtung. Meine Haare sahen gepflegt aus, die Kopfhaut blieb entspannt und ich hatte im Alltag etwas mehr Zeit, da das tägliche Waschen wegblieb. Mit einem Baby im Alltag, was kein Wasser mochte, kam ich dem grundlegenden Thema Stück für Stück näher, denn es stellte sich wie bei allem auch hier raus, dass alles miteinander zusammenhängt, doch das ist eine andere Geschichte.

Nach 2 Jahren Ausprobieren begegnet mir, wie es der Zu-Fall so will, der Artikel „Die hat nix drauf!“ von Happygaia zu, in dem die Haarwaschmethode „Nur Wasser“ beschrieben stand. Ich war sofort Feuer und Flamme. Während in meinem Kopf noch die Stimme plapperte, sie noch einmal zu waschen, um wenigstens noch einmal „schöne Haare“ zu haben (Suggestion: Nur vom Waschen mit Seife hätte man schöne Haare) entschloss ich direkt damit anzufangen, da ich meine Haare bereits 7 Tage nicht mehr gewaschen hatte. Das Ergebnis war okay, wenn auch nicht erfüllend, aber gemäß dem Artikel brauchte es seine Zeit. Zu Unterstützung der Fettreduktion ist eine Zitrone hilfreich, da diese das Fett minimiert. Nach 6-8 Wochen war der Prozess durch und meine Haare waren auf einmal „naturschön“. Es brauchte nichts mehr, außer Wasser und hin und wieder den Saft einer Zitrone. Nach 2 Jahren langen Ausprobieren und einigen Zweifeln, Ängsten und Unsicherheiten weniger hatte ich den Weg zu natürlich schönen Haar erreicht.

Das dies der Anfang von mehr Themen, die aufkommen, war, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, denn Natürlichkeit in deinem Sein bringt all das zum Vorschein, was nicht natürlich ist, sprich „normal“. Es stellte sich heraus, dass all jene Dinge, die vorher normal waren, plötzlich nicht mehr gingen. Fortsetzung dazu folgt zu gegebener Zeit…

Edit: Meine Haare sind nun seit 2 Jahren naturschön, allerdings „nur“, wenn ich sie mit Wasser und Zitronensaft wasche. Bisweilen war dies für mich auch in Ordnung. Von meinem ursprünglichen Impuls gar nicht mehr zu waschen bin ich etwas abgekommen gewesen. Durch das Reisen und häufige Orte wechseln, ist mir aufgefallen das in manchen Regionen das Wasser eine andere Struktur hat und meine Haare darauf reagieren, was dazu geführt hat, dass ich sie wieder öfter gewaschen habe. Seit meiner Wohnungsauflösung in Berlin im August hat sich dies weiter verschärft, sodass ein Waschen mit Wasser und Zitrone nicht mehr ausgereicht hat. So griff ich nach beinahe 2 Jahren wieder zu einem Shampoo und empfand dies als einen Segen, da ich damit alles was an meinen Haaren „dran hing“ runter waschen konnte. Einmal im Monat nutzte ich dann Wascherde, die erstaunlich gut funktionierte und die Haare richtig sauber werden ließ. Im Kombination mit Wasser und Zitrone hatte ich damit eine neue Waschroutine, die jedoch dazu führte, dass meine Haare wieder mehr nachfetteteten.

Vor Kurzem stieß ich auf zu fallende Weise auf einen kurzen, präzisen und klaren Erfahrungsbericht von Katharina, die in einem Video von ihrer bereits 1,5 Jahren „No poo – Only Water“ Erfahrung berichtete. Es war mir eine Freude ihrer natürlichen und entspannten Weise zuzuhören.  Es gab währenddessen einen erhellender Moment, durch den ich erkannte, was ich bisweilen bei mir noch nicht beachtet hatte. Zum einen habe ich irgendwann aufgehört die Haare regelmäßig lang zu bürsten, da ich damit keine sichtliche Änderung wahrnehmen konnte. Plötzlich war dies jedoch einleuchtend für mich, dass ich es noch mal angehe und sah bereits nach einem Tag einen deutlichen Unterschied. Zum anderen hat es mir in den Haaren an Flexibilität durch ausreichend Wasser trinken gefehlt, was auch einen Beitrag für sich ist. Ich habe, wie von Katharina im Video empfohlen nun 10 Tage meine Haare nicht gewaschen gehabt, jeden Tag zweimal ordentlich gebürstet und am 8 Tag einen Wandel erlebt, dass sich die Kopfhaut und Haare von selbst regulieren, das Fett auf den Haaren wurde spürbar weniger, die Haare waren leicht, hatten keinen Geruch und die Kopfhaut war entspannt. Das erste Mal waschen nach 10 Tagen war kein dringendes Bedürfnis mehr, sondern eine Möglichkeit. Ich habe sie lediglich mit Wasser gewaschen und meine Haare sind fettfrei, fluffig und riechen ganz wunderbar natürlich. Ich bin damit noch nicht ganz durch, spüre jetzt aber, dass es sichtbar in die natürliche Richtung geht und ein gar nicht mehr Waschen immer möglicher wird.

Fortsetzung folgt…

Aktuelles Bild, nach 10 Tagen keine Haare waschen, danach nur mit Wasser. 

Mit dem was ich über diesen Prozess erkannt habe, weiß ich, dass es auch einfacher geht und nicht bei jedem so lange dauern muss. Es lohnt sich… n a t ü r  l i c h.

Dankbarkeit

Als ich den gestrigen Beitrag veröffentlicht habe, zeigte sich danach ein Gefühl, bei dem der Eindruck von Unstimmigkeit aufkam – Dankbarkeit. Diese kam nicht zu Wort in meiner Erzählung, was nicht heißt, dass es an dieser mangelt(e). Als ich zu Bett ging, kam mir in den Sinn, darüber noch ein paar Sätze zu schreiben, war in dem Moment aber zu müde, um das noch klar in Worte fassen zu können. Als ich heute Morgen wach wurde, war der Impuls aus ein paar Sätzen einen eigenen Beitrag zu verfassen.

Dankbarkeit ist eine der Grundprinzipien des Herzens, die wir jederzeit zu empfinden fähig sind, wenn wir in unserem Herzen sind und aus diesem heraus wirken und handeln. Im Herzen zu sein ist eine klare und bewusste Entscheidung, der es keiner Worte bedarf. Auch Dankbarkeit braucht keinen Ausspruch, das bedeutet, dass es trotzdem in Worten ausgedrückt werden kann. Wer Dankbarkeit spürt, ist in der Herzebene und kann dies zusätzlich noch als Worte äußern, ist aber nicht davon abhängig, da durch das Gefühl diese bereits ausgesendet wird. Worte drücken im Grunde nur aus, was deine Empfinden unterstreicht. Du kannst diesen eine Stimme geben, bereits gelebte Dankbarkeit benötigt diese jedoch nicht.

Wir sind in einer Gesellschaft groß geworden, in der es zu einem anständigen und wohl erzogenen Benehmen gehört, sich gewählt auszudrücken. Dies ist jedoch keine selbst-bestimmte und vor allem bewusste Entscheidung, sondern eine fremdbestimmte, mit Druck auferlegte Prägung, die unbewusst sich von Generation zu Generation fortführt. Bereits in der frühen Kindheit wird erwartet „Bitte!“ und „Danke!“ zu sagen und baut unweigerlich Druck auf, der unbewusst dem eigenen Verhalten dient, welches überheblich davon ausgegangen, einem Kind vorwegnimmt dies nicht aus sich selbst heraus zu entwickeln. Die Bewusstheit des Herzens ist jedem Menschen innewohnend, wie sehr sich diese jedoch ausprägt, entscheidet jeder auf seinem selbst-gewählten individuellen Weg. Alles was uns begegnet, passiert demnach aus einem bestimmten Grund. So ist jeder Moment eine Botschaft, ob du ihn wahrnimmst oder verurteilst, sagt jedes Mal etwas über dich aus, ändert aber nichts an der Sache an sich.

Ein „Bitte!“ und „Danke!“ zu er-warten, wird exakt das Gegenteil liefern. So sagt jede Erwartung etwas über den jeweiligen Moment aus, der nicht gesehen wird und du bekommst das widergespiegelt, was du gegenwärtig fähig bist dir selbst zu geben. Aus einem Mangeldenken kann keine Fülle hervorkommen, denn du bekommst immer das geliefert, wonach gefragt wurde. Die eigene Unbewusstheit versucht geschickt dies als nicht erwünscht oder danach gefragt darzustellen, um die eigene Unfähigkeit zu rechtfertigen. Ein Freund sagte mir mal: „Was du ins Universum gibst, bekommst du.“ Dankbarkeit ist nicht weit entfernt von Undankbarkeit, beides trennt im Grunde nur der Wille, welchen du im Moment zu empfinden fähig bist. Wird dir also beispielsweise Undankbarkeit durch jemanden oder etwas widergespiegelt, so richtet sich deine Reaktion auf deine eigene Verurteilung dir selbst gegenüber. Ein Spiegel ist nur ein Spiegel, der dem Erkennen des eigenen Verhaltens dient. Wenn du in deinem Badezimmer vor dem Spiegel stehst, wird dieser sich nur so zeigen, wie du hinein siehst. Mit unserer Außenwelt ist es exakt das selbe, nur wird es gerne verkannt, da die Verantwortung „leichter“ abzugeben scheint. Alles kommt jedoch solange wieder zu dir zurück, bis DU es erkannt hast. Jede noch so unbewusste Handlung wird dir in neuen Situationen wieder und wieder begegnen. In jedem allgegenwärtigen Moment entscheidest du dich auf ein Neues ob du bewusst im Herzen wahrnimmst und siehst, wie es ist, oder ob du darauf reagierst und den Kreislauf fortsetzt.

Dankbarkeit für alles zu empfinden, nicht nur die schönen Dinge, ist die natürliche Fähigkeit des Herzens, welches zum Vorschein kommt, sobald du dieses lebst. Es gibt nichts, wofür es sich nicht lohnt dankbar zu sein.

„Sei
der
Mensch,
den
du
 selber
 gern
 treffen

 würdest.“

Alles was ich gegenwärtig erlebe sind Früchte der Dankbarkeit die ich empfinde, dafür braucht es keine Worte, die ich an bestimmte Personen richte, weil sie etwas in mir gesehen haben oder mir etwas ermöglicht haben, denn der größte Schatz der die Summe aus allem bildet ist die Dankbarkeit die ich mir selber gebe.

     

Ich bin Dankbar, hier und jetzt!
Und du?

Das Herz leben …

Wie das bei mir begann …
Jeder Mensch hat ein schlagende Herz in seiner Brust, welches dich Sekunde um Sekunde versorgt, ob du es spürst oder nicht, es hört nicht auf zu schlagen solange dein Wille geschehe. Neben diesem rein physischen Herzen haben wir noch ein Herz – das Heilige Herz (energetisch und zentriert in deiner Körpermitte neben dem physischen Herzen). Dieses ist gemeint, wenn es darum geht „auf sein Herz zu hören“ – doch wie können wir auf etwas hören, was keiner Laute bedarf?

Sein Herz zu leben bedeutet mehr, als nur darauf zu hören was es dir sagt, sondern dies zu verkörpern und dem Ausdruck zu verleihen was deinem Inneren entspricht. Wie viele wollen gerne etwas ändern, aber wissen nicht wie. Das Herz ist mehr als nur ein schönes Gefühl, denn es ist die Grundlage deines ganzen Seins. Sobald neues Leben zwischen zwei Wesen entsteht, ist es das Herz was als erstes schlägt. Sobald wir dann auf die Welt kommen, sind wir konfrontiert mit der individuellen Vielfalt, in der wir uns verlieren und wieder finden wollen, immer auf der Suche nach uns selbst. Was soweit weg scheint, liegt im Grunde ganz nah, denn Selbstfindung ist der Weg zu deinem Herzen.

Ich war schon immer rigoros im Bezug darauf meinem Gefühl zu vertrauen und tat nur Dinge, die sich für mich sinnig und stimmig angefühlten. Unbewusste Verhaltensmuster waren inklusive, aber sie wären nicht unbewusst, wäre mir klar gewesen was dabei parallel die ganze Zeit unterschwellig mit agierte. Mein Herz erkannte ich erst sehr viel später. Ich begann im Jahr 2008 einem Gefühl von Unwissenheit zu folgen, geführt durch das Herz. Ich war mitten in der Ausbildung und ging einfach nach Norwegen ohne zu wissen, wie das alles werden wird. Ich konnte die Sprache nicht, ich hatte keinen Führerschein und überhaupt, an was es alles zu denken galt, war mir nicht bewusst. Aber ich wusste, ich will das, also machte ich das einfach. Ich absolvierte ein Praktikum, beendete meine Ausbildung und wanderte schließlich ganz aus. Es gab damals viele Gegenstimmen, die mich davon abhalten hätten können, in mir war jedoch kein Halten mehr. Es war für mich damals noch ein holpriger Weg, der Fluss fand seinen Weg, aber noch mit einigen Hindernissen im Weg, die mir halfen zu erkennen, wo für mich noch Unklarheit herrschte. Auf das Herz gehört, bedeutet erstmal alles beiseite zu räumen, was sich jahrelang aufgebaut hat, bevor das reine Herz zum Vorschein kommt. Wir schleppen allerhand Altlasten mit uns herum, denn alles was wir glauben zu sein, ist im Grunde nur eine Einbildung, Verschleierung und Unkenntnis darüber, was wir in Wahrheit sind. Worte alleine können nicht ausdrücken, was das Herz ist. Der freie Wille dieses zu erfahren, reicht aus sich auf die ungewisse Reise zu seinem Selbst zu machen. Alles was dir bis dorthin begegnet, ist ein Teil von dir.

     
 

In Norwegen angekommen, begann ich Herzen im Außen sehen. Der un/bewusst selbst gewählte Weg raus aus dem Großstadttrubel und rein in die uriger Natur Norwegens wurde zu einer direkten Gegenüberstellung mit mir selbst. In vollkommener Stille und Fülle der natürlichen Umgebung kam ich mir leer und nutzlos vor, fühlte mich verloren und einsam. Mit diesen und vielen anderen Themen konfrontiert begann ich eines Tages Herzen zu sehen, überall. Im Essen, in der Natur so wie in allerlei Gegenständen. Ich begann diese mit der Kamera festzuhalten und freute mich über jedes Herz, welches seinen Weg zu mir fand. Das sich Zeigen der Herzen veränderte sich über die Zeit, meist sah ich sie unbewusst und sah keinen Zusammenhang zu dem äußeren Zeichen und meiner inneren Wahrnehmung. Für mich wurde dies zu einem Wegweiser mein Herz bewusst(er) wahrzunehmen, sodass ich Jahre später erkannte, das die Herzen im Außen mir den Weg zu meinem inneren Herzen zeigten.

Ich wollte unbedingt nach Norwegen und ich nahm einiges dafür in Kauf dies erfahren zu können. Mein Herz war dabei noch weniger aktiv als mein Kopf, der glaubte darüber zu bestimmen, was geschehen wird. Es war zerrend und kostete mich viel Kraft, da es mir sehr viele Widerstände mir selbst gegenüber aufzeigte, denen ich mir in meiner vorigen Umgebung nicht bewusst war. Wir tun ständig Dinge, die wir bewusst von Herzen gar nicht wollen, aber glauben dass das gewollt ist. Als ich Mutter wurde, sah ich öfters wieder mehr Herzen und nahm an, dass dies so sein muss, dass dieser Weg meinem Herzen entspricht, es fühlte sich jedoch unstimmig an, denn an dem Gefühl war immer etwas unsauber. Heute weiß ich, dass alles zu diesem Weg dazu gehörte, dass das Erkennen, was nicht der inneren Mitte entspringt erst von mir gesehen werden wollte.

 „Würde man öfter in sich gehen,
wäre man seltener außer sich.“
(unbekannt)

Jedes Herz gab mir die Möglichkeit in mich zu gehen und zu erkennen, dass ich gar nicht bei mir war. Je mehr ich also bei mir blieb, umso weniger Herzen sah ich im Außen. Da das Herz von da an nicht mehr sichtbar wurde, bedeutete nicht, dass es weg war – ich bewahrte es fortan und blieb bewusst bei mir, sodass es keinen Grund mehr gab „außer mir“ zu sein. Das Halten dieses Zustand gelang mir so gut, dass ich monatelang ein Hochgefühl von Liebe, Frieden und Stille empfand und sehr lange einen Einblick darin bekam wie viel Liebe wir Menschen fähig sind zu empfinden. Alles was uns begegnet ist ein Ausdruck der Liebe, wie wir diese wahrnehmen, liegt einzig und allein an der Beschaffenheit unseres Bewusstseins. Bewusstheit im gegenwärtigen Moment zeigt dir augenblicklich warum die Dinge nur so sein können, wie sie gerade sind und du erkennst deinen Anteil daran. Unbewusstheit suggeriert schlagartig eine Schuldzuweisung und Verantwortungsabgabe. Damit machen wir uns das Leben gegenseitig schwer, anstatt einfach Liebe zu leben. Verantwortung für dein Sein zu übernehmen bezieht jeden deiner Gedanken, jede Bewertung, jedes Vorurteil, Gefühle und Empfindungen und körperlichen Reaktionen mit ein.

    

Jedes Herz im Außen hat mich mir selbst ein Stück näher gebracht. Je näher ich mir selbst kam umso mehr eröffneten sich neue Wege die Liebe in allem zu sehen, anzunehmen und zu leben. Das hochfrequente Gefühl der Liebe ist immer zugänglich, wenn wir es wählen. Alles was mich gegenwärtig noch aus diesem Gefühl reißt, dem stimme ich unbewusst zu, da ich in dem Moment „außer mir“ bin und dem authentisch Ausdruck verleihe, bis ich erkenne, was in mir agiert und bewusst entscheide, dies friedvoll anzunehmen und sein zu lassen. Die Integration aller Schattenseiten ist ein innerer Prozess der augenblicklich losgeht, sobald du dich dazu entscheidest, auf dein Herz zu hören. Diese Suche ist jedem innewohnend, da alles nach Ausgleich strebt. Eine Waage kommt immer wieder in ihre Mitte, sobald wir das schwertragende Gewicht abnehmen.

Aus meiner heutigen Sicht kann ich wesentlich mehr darüber erzählen, was es bedeutet Zeichen im Außen zu sehen, zu deuten und in den direkten Zusammenhang zu bringen, mit dem was dich innerlich gerade bewegt. Wir sind nicht unsere Gedanken, Gefühle oder körperlichen Empfindungen, aber wir haben Gedanken, Gefühle und Empfindungen, die sich gegenwärtig über uns ausdrücken und einen Weg suchen sichtbar gemacht zu werden. Das Herz ist und bleibt davon unberührt, es ist hingebungsvoll und geduldig, demütig und wahrhaftig hinter allem, was wir tun. Zeichen im Außen können alles sein, entscheidend ist, ob du hinsiehst und verstehen willst.

Aus dem „Herzen sehen“ ist das „Herz leben“ geworden und so begegnen mir immer wieder Menschen, die auf der Suche zu sich selbst sind und ihr Herz spüren, jedoch das große Ganze bisher nur als Ausschnitt  wahrnehmen können. Vor Beginn einer größeren Reise im Frühjahr 2015 bekam ich das Wirken der „Mutter der Herzen“ eingegeben und begleite seither diesen Weg hier auf Erden, für jeden, der danach fragt. Geh ich in mein Herz und zentriere mich aus der Mitte heraus in jedem Moment bei allem was mich umgibt, ist diese Liebe unmittelbar spürbar und wirkt harmonisierend. Jedes Herz ist für den anderen spürbar, je reiner und friedvoller es ist. Wir sind natürliche Wesen, die immer miteinander verbunden sind und diese Verbundenheit vermeintlich im Außen suchen, weil wir den Zugang zu unserem Inneren verloren haben. Wenn wir uns begegnen, geht es nicht um mich als Person, sondern um das, was durch mich wirkt, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen. Das was durch mich spricht ist fein und tiefgründig, es umfasst das Ganze und nimmt doch jedes Detail wahr.

Ich lebe mein Herz und zeige diesen Weg beispielhaft, denn mein Herz ist nicht dein Herz – und ist dennoch ein Herz. Durch meine Weise zeige ich, dass in alltäglichen Dingen eine tieferliegende Wahrheit verborgen liegt und mehr darüber verrät’ als das was wir bisher gelernt haben. Das Herz arbeitet mit dem Kopf Hand in Hand, daher wähle weise deinen Weg und nehme mit, was von Natur aus zusammengehört. Ich sehe den Weg zu sich Selbst als etwas Essentielles an, es ist der Zugang zum Raum aller Möglichkeiten. Betrachten wir die Dinge ganzheitlich, bringen wie sie wieder in ihren natürlichen Ursprung.

#lebedeinherz #bewusstliebesein

Mehr Bilder dieser Reise zu meinen Herzen bekommst du je nach Fingerfertigkeit und Scroll-Vermögen auf meinem Profil bei Instragram zu sehen.

Alles ganz natürlich…

Wir leben in einer Gesellschaft in der es gewisse Normen gibt. Wir tun Dinge, weil sie normal sind und weil sie jeder so macht. Kommt es zu einer Abweichung der Normalität heißt es von allen Seiten „Das ist aber nicht normal.“ – Gut! Was ist denn normal und was ist daran so schlimm, wenn etwas ‚nicht normal‘ ist?

„Etwas ist solange ‚nicht normal‘, bis es soviele Menschen gleichzeitig tun und es zur Norm wird.“

Normal sind alle Dinge, die wir hinnehmen ohne zu hinterfragen, ob diese richtig oder falsch sind. Da jeder eine andere Definition dessen besitzt, was für ihn richtig oder falsch ist, kann es genauso auch Abweichungen geben, von dem was normal ist. Was für den einen gut ist, kann für jemand anderes schlecht sein.

„Mir wurde schon oft gesagt, dass ich anders, also n i c h t normal sei. Ja, pflege ich zu sagen, ‚ich passe halt nur in die Norm, die ich selber gemacht habe.‘ … Neue Dinge sind immer anders, weil sie das Alte auf den Kopf stellen, aber nur solange bis sie allgemein als richtig anerkannt werden.“ (Walter Schaube)

Nach meiner Erfahrung ist richtig keine Definitionssache, sondern entspricht dem, was für dich richtig ist. Es gibt jedoch eine Wahrheit jenseits von richtig und falsch und die erfüllt ihren Zweck und zwar den, den die Natur für uns vorgesehen hat. Ich halte mich gerne an die Formulierung, dass dieses oder jenes nicht natürlich ist und nicht dem entspricht, was ich als wahr erachte. Und dann entscheide ich für mich, was ich tun kann. Wir bekommen in unserer Gesellschaft oft Bedingungen auferlegt, denen wir uns blind fügen ohne zu hinterfragen, ob es nötig ist, diesen nachzugehen oder ob es auch eine andere Möglichkeit gibt. Gerne wird aber vorschnell ge-/verurteilt – und genau da fängt hinterfragen an. Die Dinge so (an)nehmen wie sie sind, aber hinterfragen ohne Wertung. Du kannst dir ein Urteil erlauben, wenn du hinter den Vorhang gesehen hast und die Zusammenhänge verstanden hast.

Zu diesem Thema hatte ein Freund vor kurzem eine Eingebung:
 

„Die Norm ist der Versuch die Natürlichkeit zu ersetzen.“

Ein Versuch ist jedoch nur ein Versuch, wie ein Probelauf, da er nicht zum gewünschten Ergebnis führen kann. Etwas wahrhaftig zu erreichen gilt es auch zu machen. „Machen ist wie wollen, nur krasser!“ Das was uns als normal verkauft wird, entspricht meistens nicht unserer wahren Natur, welche wir zu großen Teilen unbewusst deckeln, und nicht mehr greifen können. Es sind gemischte Gefühle die aufkommen, sobald etwas gegen unserer Natürlichkeit getan wird. Je bewusster ein Mensch ist, sich selbst wahrnimmt und unterscheiden kann, woher jene Gedanken und Empfindungen kommen, umso einfacher ist es zu differenzieren, was wahrhaftig natürlich ist und was nur dem Anschein macht, dass es natürlich sein könnte. Es wird gerne als normal ausgelegt, weil es bereits eine gewisse Mehrheit bereits so tut.

Unwissend in der Masse „mit zu schwimmen“ kann dich auf einen Abgrund zusteuern lassen. Die Verantwortung dafür trägst dennoch du allein. Es ist ein Irrglaube, dass das was alle machen, der richtige Weg ist ohne zu wissen auf welcher Welle du mitgetragen wirst. Lerne zu unterscheiden was selbstbestimmt und fremdbestimmt bedeutet. Den meisten Menschen bleibt es bereits in der früheren Kindheit verwehrt selbstbestimmt aufzuwachsen, dies ist keine böswillige Absicht der Eltern, sondern resultiert aus einer über Generationen weitergetragenen Unwissenheit. Diese gilt es zu durchbrechen, was ein tiefergehendes Aufräumen mit sich bringt. Es gilt zu hinterfragen, was für dich das Richtige ist, nicht für andere. Du lebst dein Leben und jeder Rat, sei er auch noch so gut gemeint, ist etwas was du umsetzt und für dich lebst, nicht der Ratgebende. Ob etwas normal oder natürlich ist, ist bereits gegeben, doch du entscheidest dich für den Weg, der sich für dich richtig anfühlt, das kann heute so sein, morgen schon ganz anders. Einmal angefangen die Dinge zu hinterfragen führt dich unweigerlich auf den Weg zu dir selbst und damit auch zurück zum Ursprung der Natürlichkeit. Jeder Mensch hat jedoch einen freien Willen und dieser äußert sich unter anderem für die Tatsache das Menschen sich dafür entscheiden gegen ihre wahre Natur leben zu können. Zu Erkennen was der Wahrheit entspricht entscheidet jeder in seinem individuellen Sein, denn du kannst nicht nicht du Selbst sein. Früher oder später eckt jeder an den auferlegten Normen an und steht erneut vor der Wahl seine wahre Natur zu erkennen und dem Fluss der Liebe zu folgen oder den Weg der Norm fortzuführen.

Ich danke meiner Mutter, die mir den Anlass gab diesen Artikel zu schreiben, da ich bereits als Kind öfters zu verstehen gab, dass das was wir tun, nicht natürlich ist. Als ich selber Mutter wurde und entgegen aller Erwartungen genau das Gegenteil von dem tat, wie das normaler Weise mit einem Baby gehandhabt wird – bekam ich des öfteren von ihr den Satz zu hören: „Wir leben aber nicht IN der Natur.“ Damit hat sie sogar Recht, hielt mich dennoch nicht davon ab, den für mich natürlichen Weg einzuschlagen. Nämlich den zu meiner wahren Natur, meinem wahren Selbst. Dieses entdeckt, eröffnete sich eine vollkommen neue Welt. Durch diese werde ich euch mit diesem Blog begleiten und ihr seid herzlich dazu eingeladen ein Stück mitzukommen, Fragen zu stellen, kritisch zu hinterfragen, neugierig zu sein, sich zu wundern und selber aktiv zu werden.

Jedoch glaube nichts von dem was ich erzähle,
mache es dir selber erfahrbar, denn nur dann weißt du.